Anders als die Psychotherapie heilt Coaching keine psychischen Krankheiten wie Depressionen, Angst- und Essstörungen, Neurosen oder Traumareaktionen. Es ist weniger an der Bearbeitung emotionaler Problemreaktionen orientiert. Gegenstand eines Coaching sind hingegen die kleineren und leichteren Probleme im Leben. Generell ist Coaching immer kurzfristig angelegt und setzt eine gesunde psychische Belastbarkeit voraus.
Bei einem Training sollen bestimmte Verhaltensweisen oder Fähigkeiten nach von außen gesetzten Maßstäben technisch verbessert werden. Ein Beispiel ist das Telefontraining für Call Center-Angestellte. Beim Coaching hingegen steht der einzelne Mensch mit seinen ganz individuellen Maßstäben und Zielen im Mittelpunkt. Viele Berufsgruppen, die im engeren Sinne eigentlich Trainer:innen sind, nennen sich aber heute dennoch „Coach“ (z.B. Gesangscoach), weil der Begriff den Zeitgeist trifft.
Coaching ist zwar eine Form der Beratung, aber keine Beratung an sich. Ein:e Coach „be-rät“ nicht und erteilt – anders als z.B. Steuerberater:innen – weder fertig ausgefeilte Lösungen noch Ratschläge. Weil: Ratschläge sind auch Schläge. Vielmehr begleitet die:der Coach die:den Coachee dabei, eigene und somit wirklich passende Lösungen zu entwickeln.